29.9.1954
Taufe der Mü 13 E - D1209
Um 11 Uhr begann die. Blaskapelle Hernach betrat Flintsbach Marschmusik zu spielen und Dirnecker das Podium und leitete damit den Festakt der Weihe des dem Flugsportverein neuen Segelflugzeuges Rosenheim ein.
Die ,D 1209″ stand auf der Straße vor dem Schwaigerwirt, auf einem, mit vielen Blumen geschmückten Podium,das von Fahnen flankiert wurde. Einegroße Zahl von Zuschauern hatte sich auf dem Platz eingefunden. Dem Weiheakt ging eine kurze Ansprache von Diplom- Ingenieur Seifert, Rosenheim, voran. Seifert schloß seine Ausführungen, die dem Segelflugsport gewidmet waren, mit der Bitte: ,,Möge der Allmächtige seine schützende Hand über die neue Maschine halten, die sich nun frei in den Lüften des Inntales bewegen wird.” Die Musik begann einen feierlichen Choral zu spielen, als Pfarrer Behringer über die Stufen auf das Podium stieg.
Der Geistliche gedachte zunächst der beiden Opfer des Feilnbacher Absturzes, des
Rosenheimer Fluglehrers Josef Ettenhuber und des Müncheners Kriechbaumer in
einem stillen Gebet.
Die Musik intonierte das Lied ,,Näher mein Gott zu Dir”, dann nahm Pfarrer Behringer die Weihe Flugmaschine vor.
Hernach betrat Bürgermeister Rupert Dirnecker das Podium. Dirnecker wiünschte
dem Flugsportverein Rosenheim viel Glück und der neuen Flugmaschine gute Fahrt
Zugleich richtete Dirnecker an die Grundnbesitzer von Flintsbach die Bitte, auch weiterhin dem Flugsportverein Rosenheim ihre Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Die Taufe wurde, von Frau Else Schwaiger, Flintsbach, die als Patin der neuen Flugmaschine auftrat, vorgenommen. Begleitet von zwei Segelfliegern, goß Else Schwaiger eine Flasche Sekt über den Bug der D 1209 und sprach die Worte: Ich
taufe dich Sepp und wünsche dir eine gute Fahrt. (Die Maschine trägt den Namen “Sepp” zur Erinnerung an den verunglückten Fluglehrer Josef Ettenhuber, dessen Witwe bei der Flugzeugtaufe anwesend war.)
Als sich am Nachmittag die Wolken lichteten und Sonnenstrahlen durchbrachen,
startete auf dem Segelflugplatz Riesenberg-Erlach der Sepp” zu seinem Jungfernflug.
Start und Landung der neuen D 1209 verliefen einwandfrei und die Flintsbacher
freuen sich, nun wieder an den Flugtagen die Rosenheimer Maschine hoch über ihren
Dächern kreisen zu sehen. (Foto: Weiß)